Ronja Kemmer (MdB) und Daniel Trumpp (CTO AL-KO Gardentech) teilen ihre Erkenntnisse
Am Freitag, den 13. September 2024, fand im digitalen Gründerzentrum Areal Digital die Veranstaltung „KI in Theorie und Praxis“ statt, die vom Kreisverband der Jungen Union organisiert wurde. Die Kreisvorsitzende Stefanie Wagner eröffnete die Veranstaltung und betonte die wachsende Relevanz des Themas. Wagner, die beruflich im Umfeld der digitalen Transformation arbeitet, stellte fest: „Der ein oder andere hat sicherlich schon einmal den Begriff Künstliche Intelligenz (KI), im Englischen Artificial Intelligence (AI) gehört, doch unser Ziel heute ist es, Licht ins Dunkel zu bringen und einfache, praxisnahe Beispiele zu zeigen, wie KI uns in verschiedenen Lebensbereichen unterstützen kann.“
Alexander Koch, Netzwerkmanager des Areal Digital, ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass das digitale Gründerzentrum als Hub für innovative Ideen und Technologien dient und darauf ausgerichtet ist, Menschen aus verschiedenen Branchen zusammenzubringen. Es gehe in erster Linie darum, den Austausch von Ideen zu fördern und neue Ansätze zu verfolgen, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Die Wahl des Standortes für diese KI-Veranstaltung sei daher nicht nur symbolisch, sondern auch strategisch sinnvoll, um die lokale Innovationskraft zu stärken und den Dialog über zukunftsweisende Technologien zu intensivieren.
Besonderes Interesse erregte der Vortrag von Ronja Kemmer, Bundestagsabgeordnete und KI-Beauftragte der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Kemmer, die studierte Volkswirtschaftlerin ist, analysierte die aktuelle Situation der KI in Deutschland. Sie erklärte: „Deutschland ist ein technologieskeptisches Land geworden.“ Laut einer Studie von McKinsey könnte der Einsatz von KI-Methoden das Bruttoinlandsprodukt um 1,2 % steigern, was zeigt, dass unser Wohlstand zunehmend von diesen Technologien abhängt.
Kemmer wies darauf hin, dass 2023 nur 15 % der befragten Unternehmen KI implementiert hatten. „Ein weit verbreitetes Phänomen ist, dass man kurzfristig eine neue Technologie überschätzt, aber mittelfristig unterschätzt“, erläuterte sie weiter. Sie betonte
die Notwendigkeit, im Kontext des demografischen Wandels effizienter zu arbeiten und stellte fest: „KI wird in jedem Unternehmen eine Rolle spielen, um Prozesse besser gestalten zu können.“
In ihrem Vortrag hob sie auch positive Beispiele für den Einsatz von KI hervor, wie das Projekt „FraUKe“ des hessischen Ministeriums der Justiz, das bei der Bearbeitung von Fluggastrechten unterstützt. Zudem nannte sie innovative Ansätze, um Menschen mit Einschränkungen eine bessere Teilhabe zu ermöglichen, etwa durch KI-gestützte 3D-Gebärdensprachen-Avatare. Außerdem thematisierte Kemmer die Risiken von Technologien wie DeepFakes und forderte technische Lösungen, um diesen Herausforderungen zu begegnen: „Wer glaubt, Deep Fakes zu verbieten, der glaubt auch, mit Messerverbotszonen Terroristen zu verdrängen.“
Im Anschluss an Kemmer stellte Daniel Trumpp, CTO und Mitglied der Geschäftsführung von AL-KO Gardentech, praktische Anwendungen von KI in seinem Unternehmen vor. Er berichtete über die Nutzung smarter Empfehlungen zur Verbesserung der Gartenpflege, die unter anderem auf Wetterdaten und individuellen Garteninformationen basieren. „Wir setzen KI nur ein, wenn sie die beste Lösung ist und nicht nur um der KI willen“, erklärte Trumpp.
Ein weiteres spannendes Projekt, das Trumpp präsentierte, war die smarte Bedarfsplanung, die darauf abzielt, die Effizienz und Effektivität interner Prozesse zu steigern. Hierbei arbeitet AL-KO eng mit dem Technologie-Transfer-Zentrum in Günzburg zusammen, um KI-gestützte Prognosen zu entwickeln. Trumpp betonte: „Der aktuelle Stand zeigt, dass traditionelle Prognoseverfahren nicht schlechter sind als KI-basierte Ansätze für diesen speziellen Anwendungsfall. Es ist entscheidend, dass wir KI gezielt und strategisch einsetzen, nur wenn sie einen echten Mehrwert bringt.“ Diese differenzierte Herangehensweise spiegelt nicht nur das Engagement von AL-KO wider, sich im Wettbewerb nachhaltig zu positionieren, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien.
Die darauffolgende Diskussionsrunde, moderiert von Stefanie Wagner, bot den Anwesenden die Möglichkeit, die Themen und Herausforderungen der KI vertieft zu erörtern. Besonders erfreulich war, dass auch der Bundestagsabgeordnete Alexander Engelhard sich die Zeit nahm, mit den jungen Politikern über diese Zukunftsthemen zu diskutieren.
Stefanie Wagner schloss mit den Worten: „Die heutige Veranstaltung hat klar gemacht, dass Künstliche Intelligenz uns alle betrifft. Daher sollten wir uns gemeinsam mit diesem Thema auseinandersetzen, um die Potenziale zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen zu meistern.“ Die Veranstaltung endete mit einer Führung von Alexander Koch durch das Gründerzentrum, bei der die Teilnehmer die Räumlichkeiten und das aktuelle Projekt einer Drohnenproduktionslinie